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Aus und vorbei: Ryder Cup 2022 in Italien

News

Deutsche Bewerbung scheitert erneut

14. Dezember 2015

Der Ryder Cup 2022 wird in Italien stattfinden. Das hat der Veranstalter Ryder Cup Europe LLP bekannt gegeben.

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Berlin − Der Traum ist ausgeträumt: Nachdem Deutschland schon mit seiner Bewerbung um die Austragung des Ryder Cup 2018 gescheitert war, steht seit Montag fest: Auch 2022 wird der Kontinentalvergleich nicht in Deutschland stattfinden. Die deutsche Bewerbung, die mit der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg und dem Golfresort A-ROSA Scharmützelsee (Bad Saarow) ins Rennen gegangen war, konnte sich wie Österreich und Spanien nicht durchsetzen. Großer Triumphator ist Italien: Austragungsort des Wettbewerbs im Spätsommer 2022 soll der Marco Simone Golf and Country Club sein, 17 Kilometer vom historischen Zentrum von Rom entfernt.

„Natürlich sind wir enttäuscht. Das deutsche Gesamtpaket war aus unserer Sicht sehr stark und konkurrenzfähig. Politik, Wirtschaft und Sport standen geschlossen hinter einem Konzept, das alle Voraussetzungen für einen großartigen Ryder Cup 2022 geschaffen hätte. Die Ryder Cup Europe LLP hat sich dennoch für Italien entschieden. Das akzeptieren wir selbstverständlich", so Marco Kaussler, Leiter der Bewerbung RC Deutschland. "Im Namen der deutschen Bewerbung möchte ich mich bei unserem Bewerbungsteam, den Partnern Allianz und BMW, der gesamten Golf-Familie sowie den vielen Unterstützern in der Politik und den Verbänden bedanken, die sehr engagiert für unser gemeinsames Ziel gekämpft haben. Im Sport kann es aber nur einen Sieger geben. Herzlichen Glückwunsch an Italien.“

 

Stefan Quirmbach: "Irgendwann automatisch Austragungsland werden"

Ob es für Deutschland Sinn macht, in eine eventuelle dritte Bewerbung zu gehen, stellt Stefan Quirmbach, Präsident der PGA of Germany, zur Diskussion: "Nach der erneuten und diesmal noch deutlich professionelleren Bewerbung um den Ryder Cup, mit kompletter Erfüllung aller relevanten Punkte und zudem mit einer starken Partnerschaft seitens der Industrie, stellt sich mir die Frage, ob man sich erneut um die Austragung bemühen soll. Der Aufwand − personell und wirtschaftlich − erscheint mir deutlich zu hoch. Dann sollten wir vielleicht unsere Energie weiter in die Verbesserung von Golf in Deutschland stecken, um irgendwann einmal automatisch Austragungsland zu werden."

Rainer Goldrian, Geschäftsführer der PGA of Germany, konstatiert: "Die Enttäuschung ist groß, natürlich! Dennoch: Unser Glückwunsch geht an Italien. Die deutsche Bewerbung war stark und wurde von der Bewerbungsleitung hervorragend geführt; die positive Resonanz, die wir aus vielen Bereichen im Rahmen der Bewerbung erfahren haben, macht Mut darauf, Golf in Deutschland weiter voranzubringen. Darauf müssen wir uns nun in den kommen Jahren konzentrieren und all das Positive, das mit dieser Bewerbung verbunden war und ist, für dieses Ziel nutzen."

 

Kobold: "Für den DGV ist dieses Kapitel aber längst nicht abgeschlossen."

Claus M. Kobold, Präsident des Deutschen Golf Verbandes, kommentiert: „Wir nehmen diese Entscheidung selbstverständlich sportlich und gratulieren unseren Mitbewerbern aus Italien. Ich bin mir sicher, dass es keine Entscheidung gegen Deutschland gewesen sein kann. Unsere Bewerbung war absolut stimmig und hatte viele Stärken. Dennoch: Die Ryder Cup Europe LLP verspricht sich offensichtlich mehr von einem Ryder Cup in Rom. Für den DGV ist dieses Kapitel aber längst nicht abgeschlossen. In der Bewerbungsphase, in die ja auch der Solheim Cup fiel, haben wir in vielen Veranstaltungen und Gesprächen eine Basis gelegt, auf der sich der Golfsport in Deutschland positiv weiterentwickeln kann. Daran gilt es jetzt anzuknüpfen."

Kobold ist überzeugt: "Die deutsche Bewerbung ist in enger Absprache mit allen Beteiligten bis an die Grenze dessen gegangen, was vernünftiger Weise in der aktuellen Situation darstellbar war. Wir können und dürfen trotzdem stolz darauf sein, was im Rahmen der Bewerbung um den Ryder Cup 2022 geleistet wurde, auch wenn es nicht für den Zuschlag gereicht hat."