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Deutsche Golfclubs wollen den Ryder Cup 2022

News

Klares Votum: 68,6 Prozent befürworten Bewerbung

11. April 2015

Jetzt ist es offiziell: Deutschland will den Ryder Cup 2022. Auf dem 96. ordentlichen DGV-Verbandstag in Frankfurt votierten die Mitglieder am Samstag nach kontroverser Diskussion dann doch deutlich (68,6 Prozent ja, 31,4 Prozent nein) für die jährliche Drei-Euro-Umlage pro Mitglied auf zehn Jahre und ebneten den Weg für die Mission „Schwarz. Rot. Golf“. PGA Golfprofessional Marco Kaussler, Geschäftsführer der Ryder Cup Deutschland GmbH, versprach: „Wir werden alles versuchen, den Ryder Cup dorthin zu holen, wo er hingehört − nämlich nach Deutschland.“ Man befinde sich auf einem sehr guten Weg. Allerdings werden künftige Verhandlungen mit neuen Köpfen geführt, denn die Versammlung wählte anschließend ein neues DGV-Präsidium − mit überraschend deutlicher Mehrheit und dem gebürtigen Münchner Claus M. Kobold (53) an der Spitze.

Frankfurt − Er ist immer noch das Golf-Gesicht Deutschlands. Als zweifacher Masters-Champion hat das Wort Bernhard Langers vor allem in diesen Tagen Gewicht. Der Anhausener gab den DGV-Mitgliedern beim 96. ordentlichen Verbandstag am Samstag in Frankfurt eine eindeutige und unmissverständliche Video-Botschaft mit auf den Weg: „Wenn man ernten will, muss man zuerst säen.“ Was er damit sagen will? Deutschland muss ein Zeichen senden, die Golf-Familie müsse nach außen zeigen, dass sie den Ryder Cup auch wirklich will − und investieren. Energie, Ideen und Geld. Tat sie auch. Zwar hatten einige noch „Bauchschmerzen“ und sprachen in der Diskssion um die drei Euro pro Mitglied pro Jahr, gestreckt auf zehn Jahre, von einem „gefährlichen Blankoscheck“ und einer unprofessionellen Vorbereitung, das Signal kam aber doch: „Ja, wir wollen ihn“.

RCD-Geschäftsführer Kaussler glaubt, am 30. April eine „sehr aussichtsreiche Bewerbung“ bei der Ryder Cup Europe Ltd. einreichen zu können. Der FC Bayern in Gestalt der Profis Thomas Müller und Bastian Schweinsteiger habe jüngst ebenso seine Unterstützung zugesagt wie Sponsoren aus Wirtschaft und Politik. „Dieses klare Votum der DGV-Mitglieder war eine wichtige und wegweisende Entscheidung. Sie bildet ein starkes Fundament für unsere deutsche Ryder-Cup-Bewerbung und ist ein deutliches Signal, dass die deutsche Golfgemeinde hinter uns steht“, sagte Norbert Löhlein, Aufsichtsratsvorsitzender der RC Deutschland GmbH und DGV-Vizepräsident.

 

Claus M. Kobold neuer DGV Präsident

Nachdem die Bewerbung in trockenen Tüchern war, bestimmten die mehr als 400 Delegierten der deutschen Golfclubs und -anlagen einen neuen Präsidenten. Drei Kandidaten hatten sich zur Wahl gestellt. Der amtierende Verbandschef Hans Joachim Nothelfer (57) wurde von Claus M. Kobold (53) und Frank-Hagen Spanka (48) herausgefordert. „Ich habe fest damit gerechnet, dass es einen zweiten Wahlgang geben wird. Dass es dann so deutlich wird, hat mich doch überrascht“, erklärte Kobold. Der Präsident des Landesverbandes Sachsen und Thüringen machte bereits im ersten Durchgang das Rennen. Mit 57,9 Prozent setzte sich der Rechtsanwalt aus Dresden gegen Nothelfer, ebenfalls Rechtsanwalt aus Dresden, durch. Auf den baden-württembergischen Bankier Spanka, der trotz mehrfacher Nachfrage der Mitglieder den Namen seines potenziellen Stellvertreters nicht nennen wollte, fielen 7,8 Stimmen.

DGV-Vizepräsident Dieter Dunkerbeck stellte nach dieser doch überraschend deutlichen Entscheidung sein Amt aus persönlichen Gründen zur Verfügung. Kobolds Präsidium wird sich folglich aus diesen Personen zusammensetzen: Achim Battermann, Klaus Dallmeyer, Alexander Klose, Marcus Neumann, Eicko Schulz-Hanßen, Yasin Turhal, Wilhelm Fumy, Gerd Kohns, Norbert Löhlein und Thomas Leimbach.

In der anschließenden Pressekonferenz wirkte der neue Präsident erleichtert: „Ich freue mich, dass die DGV-Mitglieder mir ihr Vertrauen ausgesprochen haben und sehe den kommenden Aufgaben sehr positiv entgegen.“ In den nächsten Tagen wolle er sich in der Geschäftsstelle in Wiesbaden ein Bild vom Status Quo machen. Die Ziele seien klar definiert, und an diesen wolle er sich in den anstehenden vier Jahren messen lassen. Golf müsse mehr in die Mitte der Gesellschaft rücken, Kräfte sollten gebündelt werden und der Deutsche Golf Verband seine Stärken klarer herausarbeiten. Kobold: „Wenn es mir in den nächsten vier Jahren gelingt, Angela Merkel zur Platzreife zu bewegen, dann habe ich es geschafft.“