Your web browser is out of date

Update your browser for more security, speed and the best experience on this site.

Deutsche Stars zuversichtlich in China

News

BMW Masters 2016

11. November 2015

Vorjahressieger Marcel Siem und Major-Sieger Martin Kaymer erzählen über ihre Erinnerungen, Ziele und Veränderungen.

von

Im vergangenen Jahr bescherte Marcel Siem ein Chip-in zum Birdie im Stechen den Sieg bei der BMW Masters – und den größten Erfolg seiner bisherigen Karriere. Mit vielen guten Erinnerungen kehrt der 35-Jährige nun nach Shanghai zurück. Martin Kaymer konnte das dritte Turnier der Race to Dubai Final Series der European Tour noch nicht gewinnen, möchte jedoch auf der Zielgerade der Saison unbedingt noch einen Triumph feiern.

Vor dem Start der ersten Runde am Donnerstag sprechen Siem und Kaymer über ihre bisherige Saison und ihre Erwartungen für die Turnierwoche.

Marcel Siem über...

...seine Erinnerungen an den Sieg bei der BMW Masters 2014.

Marcel Siem: „Der Sieg im vergangenen Jahr war fantastisch. Ich habe danach sogar einige Male davon geträumt. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir mein Wettkampf mit Alex Levy. Seit Portugal hatten wir jeweils um 100 Euro pro Runde gespielt – und ich hatte immer verloren. Und auch in Shanghai ging es so weiter. Ich spielte eine 66, er spielte eine 65. Ich spielte eine 65, er spielte eine 64. Am Sonntag habe ich mir dann gewissermaßen das zuvor verlorene Geld auf einen Schlag zurückgeholt. Außerdem war das gesamte Stechen sehr aufregend. Alles, was dann nach meinem entscheidenden Chip kam, war unfassbar. Die chinesischen Fans haben für eine wahnsinnige Stimmung gesorgt. Das sind großartige Erinnerungen. Nun ist es toll, wieder hier zu sein. Ich kann es kaum erwarten, wieder dort draußen zu sein und eine gute Leistung zu zeigen.“

...seine bisherige Saison.

Siem: „Ich bin gut in die Saison gestartet und hatte eine Menge Selbstvertrauen. Danach habe ich ein bisschen an meiner Technik herumprobiert und kam nicht mehr wirklich in meinen Spielrhythmus hinein. Zwischen den Turnieren hatte ich immer zwei oder drei Wochen Pause. Das war sicher nicht die beste Planung von mir. Vor vier Wochen habe ich meinen Trainier gewechselt, auch mein Caddie und mein Mentalcoach sind neu. In den letzten Wochen spüre ich, dass sich etwas entwickelt und mehr Konstanz in mein Spiel kommt. Ich will mich jedes Jahr verbessern. Deshalb habe ich diese Veränderungen vorgenommen.“

...seinen Trainerwechsel.

Siem: „Ich habe mit meinem Coach Günter Kessler 26 Jahre zusammengearbeitet. Er bleibt mein Berater und ist ein sehr guter Freund. Ich habe jedoch eine Veränderung gebraucht. In den vergangenen Jahren haben wir immer an denselben Sachen gearbeitet, jetzt ging es mir einfach um neue, frische Ideen. Mit Damian Taylor haben wir sofort losgelegt. Das ist harte Arbeit und gar nicht so einfach, wenn man nach so langer Zeit mit einem neuen Coach anfängt. Das wird sicher seine Zeit brauchen. Gestern habe ich auf der Range gespürt, wie ich mein Gefühl mit der neuen Technik zusammenbringen konnte. Das ist das Wichtigste. Es geht nicht darum, den Schwung großartig zu ändern. Ich bin immerhin auch schon 35 Jahre alt, da sind solche massiven Änderungen gefährlich. Mir geht es eher um die kleinen Dinge. Ich fühle mich bereit.“

 

Martin Kaymer über...

...den Endspurt im Race to Dubai und die BMW Masters.

Martin Kaymer: „Es ist großartig, zwei Wochen hintereinander hier in China zu spielen. Hier erwartet uns ein sehr, sehr schwieriger Golfkurs. Er ist sehr lang. Das gilt vor allem, wenn es windig ist. Ich erinnere mich an 2013. Damals waren die letzten zwei oder drei Löcher am Samstag und Sonntag brutal, und es war sehr schwierig, Par zu spielen. Vor diesem Hintergrund hat man aber keinen so großen Druck, viele Birdies spielen zu müssen. Man muss seinen Score einfach zusammenhalten und auf seine Chancen warten.“

...seine bisherige Saison.

Kaymer: „Es war bisher sicher keine tolle Saison, schließlich habe ich noch kein Turnier gewonnen. Einige Male kam ich in die Top-10, am Ende wollen wir jedoch alle um Siege kämpfen. Ich habe noch zwei Chancen, um mich im Race to Dubai zu verbessern, danach trete ich noch bei zwei weiteren Turnieren an. Hoffentlich kann ich noch einen Sieg feiern. Normalerweise hole ich in jeder Saison einen Sieg. Deshalb wünsche ich mir sehr, dass es mir auch diesmal noch gelingt.“


...den Druck, unbedingt noch einen Sieg feiern zu wollen.

Kaymer: „Ich sehe das nicht unbedingt als Druck. Vielmehr geht es darum, seine minimalen Erwartungen zu erfüllen. Das gilt vor allem bei großen Turnieren wie diesem, wo es um viele Punkte geht. Das Feld ist sehr stark, deshalb wäre ein Erfolg hier schön. Es ist zwar kein Major, aber immer noch ein riesiges Turnier.“


...die Gründe für seine schwierigere Saison im Vergleich zum Vorjahr.

Kaymer: „Die letzte Saison war etwas Besonderes. Für mich ist es sehr wichtig, große Erfolge auch zu genießen, anstatt einfach immer nur weiterzumachen. Es gibt Phasen, in denen hartes Training im Vordergrund steht und man auf den Erfolg wartet. Dann gibt es aber auch eine Zeit, in der man seine Erfolge auskostet. Das ist für mich der beste Weg, um mich für neue Ziele zu motivieren. In diesem Jahr habe ich einfach ein bisschen weniger trainiert als in der vergangenen Saison. Stattdessen habe ich mehr in Sachen Fitness ausprobiert. Ich weiß: Wenn ich mich vollkommen auf mein Golf konzentriere, dann habe ich das im Griff. In Sachen Fitness wusste ich jedoch noch nicht genau, wie ich meinen Körper in die perfekte Position bringe. Deshalb muss ich daran arbeiten. Es ist wichtig, die richtige Balance zu finden.“