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Gerold Fischer: Ein Leben für den Golfsport

News

Der PGA Ehrenpräsident stirbt mit 92 Jahren

08. Oktober 2019

Gerold Fischer ist tot. Der Ehrenpräsident der PGA of Germany starb nach langer Krankheit im Alter von 92 Jahren. Fischer war von 1972 bis 1986 Präsident des Deutschen Golflehrer Verbands (DGLV), wie die PGA of Germany bis 1995 hieß; er prägte wesentlich dessen internationale Entwicklung. Heute wurde er in Freudenstadt beigesetzt.

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Freudenstadt – Eigentlich wollte er Tierarzt werden. Doch weil es Gerold Fischer, geboren am 26. Juli 1927 in Tetschen-Bodenbach an der Elbe, nach dem Krieg ins oberbayerische Farchant bei Garmisch verschlug, er als Caddie der Amerikaner auf dem dortigen Golfplatz seine Begeisterung für den Sport entdeckte und zudem recht passabel Englisch konnte, war sein Berufsweg vorgezeichnet. 1946 kam er nach Farchant, das er forthin als „meine Heimat“ bezeichnete. Dort war er Mitgründer des örtlichen TSV und als spielstarker Golfcaddie im von den amerikanischen Streitkräften besetzten Garmischer Golfclub sehr bald beliebter Taschenträger und Sparringspartner der US-Militärs. Unter anderem maßen er und sein Caddie-Kollege Rudi Sommer sich 1951 mit einem gewissen Major Dwight D. Eisenhower, zwei Jahre später Präsident der Vereinigten Staaten: „Es ging um einen Dollar pro Loch, und Eisenhower hat ganz hervorragend gespielt“, erinnerte sich Fischer oftmals an jene Zeit.

Nachdem der Deutsche Golflehrer Verband (DGLV) in den Kriegsjahren ruhte, wurde er am 28. Mai 1947 wiedergegründet. 22 Mitglieder hatte der Verband damals. Hans Görnert war der erste Präsident des DGLV, Georg Bessner, der Pro in Garmisch, wurde 1954 sein Nachfolger. Und Bessner erkannte schnell, dass Gerold Fischer einer war, den er unbedingt fürs Golf gewinnen musste. Zunächst fungierte Fischer als Schriftführer des Clubs und als Mannschaftsbetreuer. Immer mehr wuchs er aber auch in die Verbandsarbeit hinein. Beruflich war er in dieser Zeit als Skilehrer und stellvertretender Sportdirektor des US Recreation Center tätig. Dann endlich, 1957, schlug er als Golflehrer und Platzarchitekt in Innsbruck-Igls eine Karriere als Golfprofessional ein.

Mitbegründer der World PGA

Eine Entscheidung, die Gerold Fischer nie bereut hat: „Mir lag immer daran, mitzuhelfen, dass Deutschland im Sport auf die Füße kommt“, sagte Fischer im Interview mit dem Magazin pro!golf im Jahr 2014. Das tat er dann auch im professionellen Golfsport, ab 1972 als Präsident des DGLV, der damals über 158 Mitglieder verfügte. Nicht das eigene Spiel, sondern die deutsche Mannschaft der Golfprofessionals stand für Fischer dabei immer im Vordergrund. Er organisierte die ersten Länderspiele gegen Italien und die Schweiz, schrieb 1981 als Mitbegründer der World PGA Golfgeschichte.

Bis 1992 gab Gerold Fischer Golfunterricht im GC Freudenstadt, viele Jahrzehnte war er ehrenamtlicher Mitarbeiter des Deutschen Golf Archiv in Köln. Gerold Fischer hat sein Leben dem Golfsport gewidmet, wofür er 2011 von der PGA of Great Britain mit dem Titel „A Lifetime of Dedication and Service to Golf“ ausgezeichnet wurde. Als bisher einziger Deutscher. 62 Jahre lang war er Mitglied der PGA of Germany.  „Golf ist mein Leben“, sagte Gerold Fischer stets, das war damals schon so, als er mit Eisenhower um einen Dollar spielte, und daran hat sich nie mehr etwas geändert.

Am 28. September 2019 verstarb Gerold Fischer.