
Titel auf Lebenszeit: PGA of Germany ehrt drei neue Master-Professionals
News
HDI-Gerling German PGA Championship 2010
08. April 2010
Die Auswirkungen funktionellen Komplextrainings im Golf, der
Aufbau eines Jugendstützpunktes und Taktik im Golfsport: Mit diesen
Themen beschäftigten sich drei Mitglieder der PGA of Germany in den
letzten Jahren intensiv und schrieben ihre Erkenntnisse in
umfangreichen Master-Arbeiten nieder. Lohn der Mühe und Forschung: Dr.
Kathrin Appell, Lars Rehbock und Marc Müller-Dargusch gehören ab sofort
zum Kreis der PGA Master-Professionals. Diese höchste Auszeichnung des
fünfstufigen PGA-Graduierungssystems wird stets auf Lebenszeit
verliehen.
Bad Kissingen – „Ein St. Leon-Rot ist nicht
genug!“ Diese These wählte Lars Rehbock als Titel seiner Master-Arbeit,
in der der Head Professional der Golfsportanlage Rheine/Mesum den
Aufbau eines Jugendstützpunktes beschreibt. Am Beispiel des eigenen
Clubs im Münsterland zeigt der 42-Jährige, wie erfolgreiche
Jugendarbeit auch mit vergleichsweise bescheidenen finanziellen Mitteln
entstehen kann. „Eine der wichtigsten Voraussetzungen für das
Funktionieren eines Jugendkonzeptes sind die vertrauensvolle
Zusammenarbeit aller beteiligten Personen und ein sehr gutes Umfeld im
Club“, so Rehbock. Von Anfang an müssten Vorstand, Jugendwart und
Anlagenbetreiber mit einbezogen und bei den Mitgliedern Werbung für das
Konzept betrieben werden. Dann könne auch ein im Vergleich mit
Deutschland-Primus St. Leon-Rot kleiner Golfclub in Sachen Breiten- und
Leistungssport im Jugendbereich viel bewirken. Lars Rehbock erhielt
für sein Konzept nicht nur den Titel eines PGA Master-Professionals, er
wurde für seine Erfolge auch als PGA Jugendtrainer des Jahres
ausgezeichnet.
Zwei Titel brachte auch die wissenschaftliche Arbeit von Dr. Kathrin Appell ein. Die 37-Jährige hatte bereits 2005 mit dem Thema „Körperwahrnehmung im Golf“ an der Sporthochschule Köln promoviert. In ihrer Master-Arbeit mit dem Titel „Auswirkung eines funktionellen Komplextrainings auf Körperwahrnehmung und Bewegungsmerkmale im Golfschwung“ vertiefte und aktualisierte sie die Erkenntnisse noch einmal. „Ich kann meinen Schülern zeigen, wie sie ökonomischer und oftmals viel einfacher spielen können, und wie der Ball besser fliegt“, so die Diplom-Golflehrerin, die im GC Elfrather Mühle unterrichtet. Wie ihre Master-Kollegen nahm sie die Auszeichnung im Rahmen des PGA-Galaabends in Bad Kissingen entgegen. Ihre Arbeit war bereits 2009 anerkannt worden.
Wie sie mit kluger Spiel-, Schlag- und Platztaktik und der richtigen Strategie Schläge sparen und erfolgreich spielen können, zeigt Marc Müller-Dargusch seinen Schülern und Kunden im Attighof Golf & Country Club. Seit drei Jahren beschäftigt sich der 41-Jährige intensiv mit dem Thema „Taktik im Golfsport“ – so lautete denn auch der Titel seiner Master-Arbeit. Mit Hilfe umfangreicher Leistungstests fand er heraus, dass vor allem im Kurzen Spiel und beim Chippen auch Golf-Einsteiger durch die richtige Schlägerwahl – einer der zentralen Taktik-Faktoren im Golf – Schläge einsparen können. Wobei seine Untersuchungen auch bestätigten: „Ohne Technik keine Taktik. Je fortgeschrittener ein Spieler ist und umso mehr Schlagvarianten er beherrscht, desto mehr Möglichkeiten hat er auch, taktisch zu variieren“, so der PGA Master-Professional. In seiner Arbeit stellt er auch die Abgrenzungen und Unterschiede zwischen Taktik und Strategie dar und beschreibt, wie beides zu mehr Spaß und Erfolg auf dem Golfplatz führt.
Der Titel eines Master-Professionals ist die höchste Auszeichnung, die ein Golfprofessional hierzulande erhalten kann. Die PGA of Germany als Dachverband des Professional Golf in Deutschland vergibt diese an Mitglieder, die zumindest zehn Jahre lang dem Verband angehören, die Graduierungsstufe G1 erreicht haben und eine wissenschaftliche Arbeit zum Thema Golf verfasst haben, die wesentliche neue Erkenntnisse bringt. Mit den drei neu in den Kreis aufgenommenen Professionals haben bislang 21 Mitglieder der PGA of Germany den Status eines PGA Master-Professionals erreicht. Weitere Infos unter www.pga.de.
Die Master-Professionals der PGA of Germany (Stand: 4/2010)
Dr. Kathrin Appel | Auswirkung eines funktionellen Komplextrainings auf Körperwahrnehmung und Bewegungsmerkmal im Golfschwung (2009) |
Shaun Case | Visualisierung – Definition, Erläuterung und ihre Integration in den Golfunterricht (2007) |
Andy Clark | Öffentlicher Golfsport in Deutschland (2005) |
Oliver Heuler | Neufassung des Ausbildungshandbuches zu den Kapiteln „Golftechnik – Langes Spiel“ und „Methodik und Didaktik“ (2008) |
Martin Höcker | Golf für Behinderte, eine Darstellung und Analyse der Gesamtsituation in Deutschland (2003) |
Alan Hogg | Auf den Spuren von Tiger! (2006) |
Hans Werner Kahre | ProShop 2006 – Chance oder Auslaufmodell? (2007) |
Christoph Kilian | Optimierung der physischen Voraussetzungen im Golf (2002) |
Manfred Knauss | Die Pendelmethode, ein Schulungskonzept und die damit verbundenen Erfahrungen im Golfresort Bad Griesbach (2003) |
Peter Koenig | Leistungssteuerung im Golfsport (2002) |
Thomas Kubernat | Balanced Golf (2006) |
David Marcks | Golf Club Fitting (2006) |
Marc Müller-Dargusch | Taktik im Golfsport (2010) |
Oliver Neumann | Neufassung des Ausbildungshandbuches zum Kapitel „Materialkunde und Schlägerreparatur“ (2008) |
Martin Pyatt | Marketingkonzept eines Golfclubs (2008) |
Stefan Quirmbach | Neufassung des Ausbildungshandbuches zum Kapitel „Golftechnik – Kurzes Spiel“ (2008) |
Lars Rehbock | Ein St. Leon-Rot ist nicht genug – Aufbau eines Jugendstützpunktes (2010) |
Ulrich Schäring | Golfspezifisches Koordinationstraining zur Technikstabilisierung des Golfschwunges (2007) |
Bradley Thompson | Golf lernen für Behinderte – Konzept und Fallbeispiel (2004) |
Guido Tillmanns | Feasibility Study für Golfanlagen (2009) |
Uwe Venohr | Lernprozesse und deren Motive (2007) |
Quicklinks