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Nicole Gögele und Sebastian Buhl gewinnen die DM der Professionals

News

Matchplay-Champions: Sieg für Peter James Martin und Howard Francis

06. August 2010

von

Der Wettbewerb der Damen wurde ab der dritten Runde zum Alleingang für Nicole Gögele, bei den Herren blieb es spannend bis zum letzten Loch – und doch gab es mit Sebastian Buhl einen klaren Sieger: Die HDI-Gerling German PGA Championship 2010 feierte eine phantastische Premiere in Laatzen bei Hannover. Zum ersten Mal wurde die Deutsche Meisterschaft der PGA Golfprofessional auf der Anlage von Golf Gleidingen ausgetragen, und über 2000 Zuschauer bekamen eine Woche lang Golf auf höchstem Niveau geboten.

Laatzen (Hannover) – Eine Siegerin, die nach Runden von 73, 69, 65 und 73 Schlägen mit 18 Schlägen Vorsprung gewinnt. Vor Jacqueline Dittrich (+10) und Daniela Graumann (+11). Ein Champion, der am erst am letzten Loch, da aber mit einem grandiosen Birdie, alles klar macht. Der mit 16 unter Par (66, 69, 68, 69) vier Tage lang exzellenten Sport bietet und die Konkurrenten Richard Porter, Dennis Küpper und Maximilian Glauert – alle 12 unter Par – letztlich klar auf Platz 2 verweist. Das sind die sportlichen Zahlen der 15. HDI-Gerling German PGA Championship, die am Donnerstag in Laatzen bei Hannover zu Ende ging. Was diese Zahlen nicht ausdrücken ist, dass mit dieser Deutschen Meisterschaft vor den Toren von Hannover, Hauptsitz des Titelsponsors HDI-Gerling, eine neue Ära für das bedeutendste Turnier der PGA of Germany begonnen hat. Jeden Tag begleiteten viele hundert Zuschauer die Spielerinnen und Spieler bei ihren Runden auf dem Championship-Parcours von Golf Gleidingen. Über 2000 Golf-Fans kamen während der Woche auf die Anlage. „Dieser Standort-Wechsel hat dem Turnier auch in dieser Hinsicht sehr gut getan“, so PGA-Präsident Stefan Quirmbach, der vor allem auch von der Qualität des Sports begeistert war: „Gerade die jungen Spieler haben voll überzeugt und exzellentes Golf gezeigt.“

Was freilich uneingeschränkt auch für Nicole Gögele gilt, die 35-jährige ehemalige Ladies-European-Tour-Spielerin und vielfache PGA-Championesse aus Bernried am Starnberger See, die inzwischen als Golflehrerin unterrichtet. Nach zwei Runden noch schlaggleich mit Daniela Graumann aus Neukirchen-Vluyn, legte sie in Runde 3 einen Abstand von 18 Schlägen zwischen sich und ihre Konkurrentinnen. Nicole Gögele begann den Tag mit drei Birdies in Serie und legte ein weiteres Birdie an Bahn 5 nach, einem 312 Meter langen Par 4. Danach war jede Gegenwehr der Mitspielerinnen gebrochen, und die spätere Gewinnerin ließ drei weitere Birdies auf den von ihr ebenfalls fehlerfrei gespielten Back Nine folgen. „Ich bin begeistert, wie gut mein Spiel lief. Vor allem meine Eisen waren sehr präzise“, so die Siegerin, die in diesem Jahr noch viel vor hat: Mit Ehemann Thomas Gögele wird sie Ende August bei der VGD Golf-Team Championship Germans in Düsseldorf-Grafenberg antreten, und im Oktober bei der golf.extra PGA Teachers Championship an den Abschlag gehen, wo sie als Titelverteidigerin startet. „Mir macht es nach wie vor sehr viel Spaß, Turniere zu spielen.“

Wieder Spaß hat das Turnierspiel in Gleidingen Sebastian Buhl gemacht, dem neuen PGA Champion der Herren: „Dieser Titel bedeutet mir sehr viel“, sagte er bei der Siegerehrung. „Es ist eine Deutsche Meisterschaft, und die hat einen ganz hohen Stellenwert.“ Für den 26-Jährigen aus dem niederbayerischen Bogen ist es der zweite Turniererfolg seiner Profilaufbahn; 2009 gewann er in Valley das Turnier der EPD Tour – Grundlage für seinen Aufstieg auf die Challenge Tour 2010. Dort lief es bislang „ziemlich bescheiden“, wie Buhl erzählt. Gerade mal vier Cuts und knapp 2300 Euro Preisgeld stehen für die Saison zu Buche. Das Lange Spiel ist exzellent, nur die Putts wollen in diesem Jahr einfach nicht fallen. Anders in Gleidingen: Dort traf er in jeder Runde 16 Grüns wie geplant und verwandelte in vier Tagen 21 Birdie-Chancen – bei nur fünf Bogeys. „Es gab dieses Jahr sehr viel Frust, aber dieser Erfolg wiegt einiges auf.“ Und wenn auch die 10.000 Euro Sieger-Preisgeld quasi bereits vorab in der strapazierten Reisekasse des Lebens als Challenge-Tour-Spieler verdampft sind: Der Titel „Deutscher Meister der PGA Golfprofessionals“ ist Balsam für Seele und Selbstvertrauen.

Davon dürften auch die Zweitplatzierten Richard Porter, Maximilian Glauert und Dennis Küpper eine Menge getankt haben. Küpper, der in den Farben von Düsseldorf-Grafenberg spielt, präsentiert sich seit Wochen stark auf der EPD Tour, wird dort an Nummer 5 geführt. Mit einer starken 66er Auftakt-Runde sowie 17 Birdies und zwei Egales im Turnierverlauf zeichnete er sich in Gleidingen aus. Glauert, Nummer 16 der EPD Tour, führte das Feld nach den Runden 2 und 3 an, sorgte am zweiten Tag mit einer fehlerfreien 64 für das beste Resultat des Turniers. Neuer Platzrekord waren die 8 unter Par des Düsseldorfers dennoch nicht – den hatte Küpper bereits im ProAm auf 62 Schläge gedrückt.

Während beide ihre Titelambitionen damit früh klar gemacht hatten, schlich sich Richard Porter zunächst fast unbemerkt und vor allem überraschend in die Spitzenregionen des Leaderboards. Mit zwei starken 67er Runden legte er die Basis, ließ am dritten Tag eine 71 folgen und hatte in der Schlussrunde nach Loch 13 plötzlich gleichgezogen mit dem Führenden Sebastian Buhl. Beide sind nicht nur Kollegen und haben 2009 gemeinsam die VGD Golf-Team Championship Germany gewonnen. Sie sind eng befreundet, teilten in Gleidingen das Hotelzimmer.

„Es war eine sportlich sehr faire Runde, und doch war es ein seltsames Gefühl, im besten Freund auf einmal den größten Konkurrenten zu haben“, so Buhl. „Ich hätte ihm so sehr ein Par am letzten Loch gegönnt“, so der Champion – dann wäre Porters Preisgeld-Anteil für einen alleinigen 2. Platz höher ausgefallen. Der aber beendete das Turnier unglücklich mit einem Doppelbogey. Gleichwohl erkannte Porter Buhls Überlegenheit neidlos an: „Ich habe heute sehr kämpfen müssen, Sebastian hat stark und konstant gespielt. Er hat das Turnier völlig verdient gewonnen.“ Ein Turnier, das vor allem auch selbst Gewinner ist – durch den Umzug nach Gleidingen, wo die Deutsche Meisterschaft auch 2011 stattfinden wird, und durch vier Tage Spitzensport zum Anfassen (www.pga.de).